Drei Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übernommen

Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Feuerwehr St. Leon konnte Kommandant Marco Lehn am letzten Freitag neben zahlreichen Feuerwehrangehörigen auch Bürgermeister Dr. Eger, die Leiterin des Hauptamtes Frau Reich sowie den Unterkreisführer Hermann Würzer begrüßen.

Nach dem Gedenken an die verstorbenen Kameraden gab Kommandant Lehn in seinem anschließenden Jahresbericht zunächst einen Überblick über die Zusammensetzung der St. Leoner Feuerwehr. Mit insgesamt 51 Mitgliedern in der Einsatzabteilung, 22 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr sowie 6 Mitgliedern in der Seniorenmannschaft ist die St. Leoner Wehr weiterhin sehr gut aufgestellt.

Auch wenn es bei den Einsätzen einen geringfügigen Rückgang um fünf Einsätze im Vergleich zu 2018 gab war das abgelaufene Jahr mit insgesamt 65 Einsätzen wieder recht intensiv und arbeitsreich. Bei den Einsätzen handelte es sich um 13 Brandeinsätze, 18 Hilfeleistungseinsätze, 19 Einsätze unseres Feuerwehrseelsorgers sowie 15 Einsätze ausgelöst durch Brandmeldeanlagen.

Um auf den Ernstfall bestens vorbereitet zu sein wurden 29 Übungen und Unterrichtseineinheiten durchgeführt. Bei vier Veranstaltungen im Bereich der Brandschutzerziehung, einem Führungskräfteworkshop sowie vier Absperrdienten waren die Angehörige der St. Leoner Wehr ebenfalls gefordert.
Zusätzlich zu den genannten Übungen und Veranstaltungen fanden bei der St. Leoner Wehr zahlreiche Treffen, Fortbildungen und Besprechungen in den vier Fachgebieten „Drohnengruppe“, „Planung des 125jährigen Jubiläums“, Brandschutzerziehung“ und „Fahrzeugbeschaffung“  statt.

Zudem besuchten mehrere Kameraden externe Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, darunter die Truppmannausbildung, ein Kettensägenlehrgang, ein Türöffnungsseminar, ein Seminar zum Thema Datenschutz und eine Schulung zur Handhabung der Verwaltungssoftware.

Beim Besuch von sechs Festen und Jubiläumsfeiern befreundeter Wehren sowie dem Besuch von Veranstaltungen mehrerer Ortsvereine wurde auch der Kontakt innerhalb und außerhalb der Gemeinde gepflegt.
Anschließend blickte Kommandant Lehn noch auf die interne Kegelmeisterschaft im Harres,

den traditionellen Marktfrühschoppen im Feuerwehrhaus sowie auf die mehrtägige Wanderung mehrerer Feuerwehrangehöriger auf Teilen des Neckarsteigs zurück. Die Höhepunkte im kameradschaftlichen Bereich bildeten der Kameradschaftsabend und der Jahresausflug nach Bamberg.

Auch die Seniorenmannschaft ist noch aktiv und trifft sich einmal im Monat zu den verschiedensten Aktivitäten. Höhepunkte waren hier die Weihnachtsfeier sowie ein Grillfest.

Dass neben den Übungen und Einsätzen immer mehr an Aufgaben und somit auch Arbeit auf die St. Leoner Feuerwehr zukommt zeigte Kommandant Lehn auf. Bedingt durch die zahlreichen Themen und Aufgabenbereiche, die inzwischen bei der Feuerwehr St. Leon abzudecken sind, bedarf es mehrerer unterschiedlicher Übungspläne, um alle Arbeitsgruppen und Sonderveranstaltungen terminlich auseinander zu halten und steuern zu können. Dies alles geschieht durch die Feuerwehr im Ehrenamt und zeigt auf, welche Bereitschaft heute von den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr gefordert wird. Hier gilt es, durch unterstützende Geräte, Hilfsmittel und Werkzeuge die Feuerwehr entsprechend auszustatten. Vorbeugender Brandschutz im Bereich von Brandverhütungsschauen und Brandschutzerziehung im Kindergarten und Schule, bei denen sich die St. Leoner Feuerwehr ebenfalls stark engagiert, sind elementar, um Brände erst gar nicht entstehen zu lassen.

Ein großes Ärgernis war laut Kommandant Lehn der Anstieg der Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen, die sich von 7 auf 15 Alarmierungen um mehr als das Doppelte erhöhten. Um speziell die Einsatzdichte bei einem Wohnobjekt „Im Schiff“ während der Nachtzeit zu reduzieren hat die St. Leoner Wehrführung reagiert und der Gemeindeverwaltung entsprechende Ideen und Anregungen übermittelt.
Auf einem guten Weg ist mittlerweile auch die Informationspolitik zwischen Gemeindeverwaltung und St. Leoner Feuerwehr, was relevante Themen für die Feuerwehr betrifft. Als positives Beispiel nannte Kommandant Lehn hier den Informationsfluss rund um die Sanierung der Autobahnbrücken. Über bevorstehende Sperrungen und Umleitungen wurde hier rechtzeitig informiert, so dass bei möglichen Einsätzen der Anfahrtsweg entsprechend geplant werden kann.
Für das Jahr 2020 will Kommandant Lehn die Themen „frühzeitige Kommunikation“ und „Einsatzprävention“ noch stärker in den Fokus rücken, um die gestellten Aufgaben erfolgreich zu bewältigen und dabei aber den Aufwand nicht immer größer werden zu lassen.

Zum Abschluss bedankte sich Kommandant Lehn bei Herrn Bürgermeister Dr. Eger für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Insbesondere erwähnte Kommandant Lehn dabei auch die partnerschaftliche und äußerst umfangreiche Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/-innen des Haupt- und Ordnungsamtes.

Nach dem Schriftführer Aaron Bierwald einen ausführlichen Bericht über die Tagesordnungspunkte der Ausschusssitzungen verlesen hatte berichtete Jugendwart Simon Bierwald über die Aufstellung und die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr: Mit 22 Mädchen und Jungen ist der Zulauf zur Jugendfeuerwehr ungebrochen hoch. Auch im Jahr 2019 wurden mit den Jugendlichen neben feuewehrtechnischen Übungen auch zahlreiche andere Aktivitäten unternommen, wie z.B. Spieleabende oder Fit for Firefighting.
Ein Highlight war die bei den Jugendlichen äußerst beliebten 24-Stunden-Übungen, bei denen die Jugendlichen wie bei einer Berufsfeuerwehr zahlreiche (Übungs-)Einsätze unter Realbedingungen bewerkstelligen mussten. Hier ging sein besonderer Dank an die RUND-Gruppe der DLRG für die Unterstützung.

Auch bei der Christbaumsammlung hatten die Jugendlichen wieder jede Menge Spaß.

Besonders stolz war Jugendwart Bierwald darauf, dass in diesem Jahr drei Jugendliche in die Einsatzabteilung übernommen werden. Als Andenken an ihre Zeit bei der Jugendfeuerwehr bekamen Jasmin Kurras, Nico Werner und Rouven Bähr die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr überreicht.

Dass auch die Finanzen der Feuerwehr St. Leon in bester Ordnung sind zeigte Kassier Bernd Heger in seinen Ausführungen. Er wurde folgerichtig ebenso wie der Feuerwehrausschuss einstimmig entlastet.  Nach der Wahl von Sammy Kennedy und Christoph Pfister in das Amt der Kassenprüfer bedankte sich Bürgermeister Dr. Eger in seinem Grußwort für die geleistete Arbeit bei der St. Leoner Feuerwehr. Er freute sich, dass die St. Leoner Wehr personell gut aufgestellt und für die Aufgaben hervorragend gerüstet ist.

In seinen Ausführungen sprach Dr. Eger u.a. die Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs an und auch den Brand im letzten Jahr auf dem Campingplatz St. Leoner See, bei dem er selbst und der Gemeinderat zufällig unmittelbare Augenzeugen waren und sich von der guten Arbeit ihrer Feuerwehr selbst ein Bild machen konnten. Bürgermeister Dr. Eger freute sich, dass bei der Gemeinde kompetente Ansprechpartner für die Feuerwehr zur Verfügung stehen, was zu einer sehr guten Arbeit zwischen Feuerwehr und Gemeindeverwaltung führt.

Die von Kommandant Lehn angesprochenen Alarme durch Brandmeldeanlagen im Wohnobjekt „Im Schiff“ nahm Bgm. Dr. Eger zum Anlass, die von der Gemeinde dort bereits getroffenen Maßnahmen zur Reduzierung von solchen Alarmen darzulegen.

Eine Freude war es Dr. Eger auch, dass im zurückliegenden Jahr ein Mitglied der St. Leoner Wehr bei der Gemeinde eingestellt wurde, was sicherlich ein Baustein zur Stärkung der Tagesdienstbereitschaft ist. Abschließend sprach er den Feuerwehrangehörigen seinen Dank für die unermüdliche Einsatzbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit aus.

Frau Reich, Leiterin des Hauptamtes, informierte im Anschluss die St. Leoner Wehr aus der Verwaltungsperspektive. Sie sprach die neu für die Feuerwehren in St. Leon – Rot auf den Weg gebrachten Satzungen an, wie z.B. die neue Feuerwehr-Entschädigungs-Satzung, die alle fünf Jahre neu auf Aktualität überprüft wird. Zudem informierte sie über den Stand der Anschaffung des neuen Löschfahrzeugs, bei dem die Ausschreibung bereits mittlerweile läuft und die Zuschusszusage vorhanden ist. Frau Reich informierte noch über die restlichen Anschaffungen für das abgelaufene Jahr 2019 und gab einen Ausblick über den Haushalt 2020. Abschließend bedankte auch sie sich für die gute Zusammenarbeit und wünschte viel Spaß bei den bevorstehenden Veranstaltungen zum 125jährigen-Feuerwehrjubiläum.

Unterkreisführer Hermann Würzer ging in seinem Grußwort auf das geplante Ausbildungszentrum für Feuerwehren des Rhein-Neckar-Kreises ein, bei dem alle Ausbildungen unterhalb des Gruppenführerlehrgangs angeboten werden sollen. Ebenso nahm er zur Einführung und auch zur Qualität des Digitalfunks Stellung.  

Im Anschluss war es Kommandant Lehn eine Freude, mehrere engagierte Kameraden zu befördern:
Ruben Bähr, Jasmin Kurras und Niko Werner wurden zum Feuerwehrmann bzw. -frau befördert, Kevin Zaich und Dominik Frankmann durften die Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann entgegennehmen. Die Beförderung zum Hauptlöschmeister wurde Dennis Weber zuteil.

Beim letzten Punkt „Verschiedenes“ wurde mehrere Fragen zu den Themen „Wasserversorgung in St. Leon – Rot“, „Einstellungspraxis bei der Gemeinde St. Leon – Rot i.Z.m. der Stärkung der Tagesdienstbereitschaft bei den Feuerwehren“ sowie zum Thema „Alarme durch Brandmeldeanlagen im Wohnobjekt Im Schiff“ vorgebracht, zu denen Bgm. Dr. Eger die Verwaltungssicht erläuterte.

Zum Abschluss bedankte sich Kommandant Lehn noch einmal bei allen für die gute Zusammenarbeit und wünschte der Wehr für das Jahr 2020 viel Erfolg.