Am letzten Mittwoch wurde für die St. Leoner Feuerwehr um 17.20 Uhr von der Leitstelle Rhein-Neckar Alarm ausgelöst. Im Feuerwehrhaus teilte die Leitstelle über Funk mit, dass in der Friedrichstraße eine Scheune brennen würde. Bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort konnte eine hohe Rauchsäule gesichtet werden. Am Einsatzort in der Friedrichstraße eingetroffen stellte sich dann heraus, dass ein leer stehendes Nebengebäude sowie ein dahinter befindliches Lager lichterloh brannten.

Da sowohl das Nebengebäude als auch das Lager direkt an ein Einfamilienhaus angrenzten wurde vom Einsatzleiter Kommandant Willi Hofmann sofort der Befehl ausgegeben, ein Übergreifen der Flammen auf das Einfamilienhaus zu verhindern. Durch die sofortige Vornahme von mehreren Strahlrohren gelang dies auch, so dass der Schaden an dem Einfamilienhaus noch relativ gering gehalten werden konnte. Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf das Einfamilienhaus übergegriffen und dies angefangen hätte, zu brennen. Mit mehreren Trupps wurde neben der Riegelstellung die Brandbekämpfung bei dem lichterloh brennenden Lager und bei dem Nebengebäude durchgeführt. Aufgrund des starken Rauches und der giftigen Dämpfe waren die Feuerwehrmänner hier natürlich mit Atemschutzgeräten ausgerüstet. Während die Feuerwehrmänner mit der Brandbekämpfung beschäftigt waren konnten plötzlich in dem Lager in den Flammen zwei Gasflaschen festgestellt werden. Aufgrund der Farben der Gasflaschen war sofort klar, dass es sich hierbei um eine Acetylen- und um eine Sauerstoffflasche handelte. Gerade die Acetylenflasche stellt ein stark erhöhtes Gefährdungspotential dar und so wurden die beiden Flaschen aus einiger Entfernung mit Wasser gekühlt, um die Explosionsgefahr zu minimieren. 

Da gerade bei der Acetylenflasche, die im Feuer lag, auch nach Stunden noch Explosionsgefahr besteht und diese gekühlt werden muss wurde ein Container organisiert. So konnte in dem mit Wasser gefüllten Container die Acetylenflasche heruntergekühlt werden.
Aufgrund der Acetylenflasche sowie der Gefahr, dass in dem Brandschutt noch Glutnester sein und wieder auflodern könnten wurde die Nacht hindurch eine Brandwache gestellt. Im Wechsel befanden sich so die Nacht hindurch jeweils vier Feuerwehrleute der St. Leoner Feuerwehr sowie unser Löschfahrzeug LF 8 vor Ort. Dass dies auch unbedingt erforderlich war zeigte sich dann in der Nacht. Immer wieder loderten in dem Brandschutt nämlich Glutnester auf. Durch die Brandwache konnten die Glutnester jedoch immer wieder sofort abgelöscht werden, so dass ein Ausbreiten des Feuers schon im Keim erstickt werden konnte. 
Um auszuschließen, dass von der Acetylenflasche noch eine Gefahr ausgehen konnte, wurde diese bis zum Donnerstagabend um 18.00 Uhr gekühlt, so dass eine Kühlung der Flasche von insgesamt 24 Stunden erfolgt war. Da nach den 24 Stunden die Acetylenflasche nicht mehr wärmer wurde konnte sie unbeaufsichtigt noch einmal die Nacht hindurch in den mit Wasser gefüllten Container hineingelegt werden. So konnten schließlich am Donnerstagabend um 20.00 Uhr, 26 Stunden nach der Alarmierung, die letzten St. Leoner Feuerwehrmänner wieder ins Feuerwehrgerätehaus einrücken.